Wann und wie wird EMDR eingesetzt?
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) findet mittlerweile vielfältigen Einsatz.
Vom akuten Monotrauma wie Unfall, einmaliger Gewalterfahrung, Überfall, Vergewaltigung bis zu mehrfachen traumatischen Erlebnissen, die bereits einige Jahre zurückliegen oder aus der Kindheit stammen.
Ebenso bei Suchtverhalten, Essstörungen, komplizierter Trauer, Angstzuständen und Zwangsstörungen.
Vor der Traumabearbeitung mit EMDR wird eine ausführliche Anamnese erstellt, um uns einen Überblick zu verschaffen und Ihre Behandlung sorgfältig zu planen. Parallel gilt unser Augenmerk der Stabilisierung. Ihre Stabilität ist Voraussetzung, um sich mit belastenden Erinnerungen konfrontieren zu können. Was sich jedoch immer wieder zeigt ist, dass wir dem Prozess mit EMDR vertrauen können, weil das Gehirn nur bewusst werden lässt, was in dem Moment im Inneren zur Verarbeitung bereit ist. Wo Sie in der Gegenwart Entlastung brauchen und möchten, weist uns den Weg dabei und EMDR unterstützt, damit Vergangenes vom Gegenwärtigen für das Gehirn emotional unterscheidbar wird.
Wie wird beim EMDR-Prozess vorgegangen?
Der Beginn der EMDR-Behandlung ist in verschiedene Phasen, wie Anamnese, Stabilisierung, zu bearbeitende Situation finden und bewerten gegliedert.
Danach beginnen wir mit der unmittelbaren Behandlung mit EMDR. Das Durcharbeiten, auch Desensibilisierung genannt, findet unter Einsatz von bilateraler Stimulation und anfänglicher Konzentration auf das belastende Material statt. Sie folgen dabei entweder den Fingern des Therapeuten mit den Augen oder erhalten leichte Berührungen an den Händen oder ein Gerät gibt entsprechende Impulse. Die bilaterale Stimulation wird als angenehm bis neutral erlebt und wird so lange wiederholt, bis die traumatische Erinnerung oder die Angstsituation als nicht mehr belastend empfunden wird und das Gehirn neue Lösungsmöglichkeiten, Bilder, Gedanken findet und anerkennt.
Meist nach 2-3 Sitzungen wird das positive Erleben mit einem positiven Gedanken abgeschlossen.